Es kommt immer wieder vor, dass schön aussehende und vermeintlich korrekt spielende Perlmutterspangen trotzdem nicht die erhofften Laufeigenschaften aufweisen, oder einfach keine Fische bringen. Diese Eigenart liegt in der Beschaffenheit jeder einzelnen Perlmutterspange. In den meisten Fällen kann das Problem gelöst werden. Es bedarf jedoch einen gewissen Zeitaufwand, der sich jedoch mit dem Gedanken an eine schöne Seeforelle bestimmt lohnt.

  1. Der Haken kann ohne grossen Aufwand gewechselt werden. Die Möglichkeiten sind fast unendlich. Versuch es mit verschiedenen Hakengrössen. Auch im Gewicht gibt es viele Sorten. Wobei leichtere Haken besser sind. Du kannst den Haken auch am Schenkel mit einer Zange einige Millimeter nach links oder rechts biegen. Der Fisch hakt so auch besser.
  2. Versuch es auch mit der Hakenspitze nach oben oder unten. Grundsätzlich ist nach oben besser. Es ist völlig egal wie gross der Haken ist, wenn die Qualität (Stärke) und das „Spiel“ stimmen. Die gängige Meinung, Spangenbreite = Hakenbreite, teile ich nicht. Über Jahre hinweg konnte ich keinen Unterschied feststellen, im Gegenteil. Vielfach waren die Laufeigenschaften mit kleineren Haken besser. Und Fische habe ich damit kaum mehr verloren wie andere auch.
  3. Wenn das mit den Haken nichts nützt, können Einhänger (Wirbel) und Springring getauscht werden. Klemme aber beide ab und ersetze sie. Der Springring kann nach dem Entfernen kaum mehr gebraucht werden, da er zu stark ausgeweitet ist. Und der Einhänger ist so oder so nicht brauchbar entfernbar. Anstelle des Springrings kann der Haken auch an einen Federstahldraht-Einhänger eingehängt und dann angelötet werden. Das hält mit 100%iger Sicherheit.
  4. Nützt auch das nichts, kann die Perlmutterspange auch noch nachgeschliffen werden. Dazu braucht es nur eine Feile oder eine handelsübliche Nassschleifmaschine. Beides kann in den verschiedenen -Do it yourself- zu fairen Preisen gekauft werden. Auf jeden Fall nass schleifen denn, die Staubentwicklung ist sehr gross. Selbst bei der Handfeile.
  5. Eine Möglichkeit ist auch die Verkürzung bzw. die einseitige Verschmälerung der Spange. Dies geht ohne Nassschleifmaschine aber kaum. Auf welcher Seite die Spange dann schlussendlich gekürzt wird, ist Erfahrungssache. Beim anschliessenden Bohren des Loches ist Vorsicht geboten. Wenn die Bohrumdrehungen zu langsam sind, splittert vielfach ein Teil der Spange ab.
  6. Schlingernde, surfende oder nach oben drängende Spangen können mit etwas Bleidraht beim Einhänger ohne Problem auf Kurs (waagrecht) gebracht werden. Dabei ist zu beachten, dass der Wirbel trotzdem drehen kann.
  7. Es besteht auch die Möglichkeit durch einen kleine rechtwinklige Fahne (Loch in die Spange bohren und mittels kleiner Schraube befestigen) die Spange aus einer monotonen Bewegung zu holen. Die Fahne kann oben oder unten und in verschiedenen Stellungen angebracht werden bis die Spange nach eigenem Gutdünken läuft. Dabei ist das Anbringen der Fahne im vorderen Teil erfolgreicher. Die Grösse der Fahne ist je nach Spange unterschiedlich. In der Regel jedoch ca. etwas kleiner als die Spange. Die Form der Fahne, rechteckig, rund, spitz zulaufend usw. muss selber getestet werden. Für mich persönlich ist der Aufwand zum Erfolg jedoch zu gering.

Die Spange kann (sollte) nach einer Schleif-Prozedur poliert werden. Dazu bedarf es einer Schleifmaschine mit Filz- oder Schwabbelscheibe und etwas Politur. Die Spange ist optisch schöner und sie glänzt auch wieder.
Die Liste ist bei weitem nicht abschliessend. Die wichtigsten Änderungen, ohne allzu grossen Aufwand, sind hier sicher erwähnt.

Trotz allen Bemühungen kommt es immer wieder vor, dass alle Änderungen nichts nützen. Diese Spange ist dann ein gutes Objekt zum üben. Und Übung macht ja bekanntlich den Meister.

Und noch was: Lasst euch von Kollegen nicht die Hoffnung nehmen. Testen ist der Weg zum Erfolg. Es bleibt jedem frei, diesen Aufwand zu betreiben. Aber eines ist sicher, der Erfolg stellt sich ein!